Irgendwann hatte ich sie verloren: Die Muße zum Backen. Im Sommer drehte ich mich zwischen Bürojob, Mastermindgruppe und Yoga-Unterrichten. Und plötzlich war da wenig Zeit für das Wesentliche: Die meditative Ruhe, die sich beim Kochen einstellt, meine leuchtenden Augen, wenn ich stolz mein Werk präsentiere und natürlich auch der Genuß!

Aber dann hielt ich gegen Ende 2019 ein Glas Sauerteigansatz in den Händen und da war sie wieder: Meine Leidenschaft für's Selbstgebackene! Während ich nun jede Woche duftendes Sauerteigbrot aus dem Ofen zog, entwickelte sich in mir der Wunsch, einen lange gehegten Traum zu erfüllen: Selbst Blätterteig machen. Gesagt, getan. Und schon der zweite Anlauf funktionierte so gut, dass es einen Blogpost würdig ist. Blätterteig ist wirklich einfach. Keine Angst. Das einzige was du brauchst, ist Zeit und Geduld. Und ein Nudelholz.

Das Rezept habe ich vom Plötzblog, aber die Buttermenge deutlich reduziert.

• 500 g Weizenmehl 550
• 150 g Wasser
• 100 g Milch
• 25 g Butter
• 12 g Salz
• 250 g Butter zum Tourieren (das reicht in meinen Augen locker)
• weißer Zucker
• Kuvertüre

1. Auf einem Backpapier mittig ein 20cmx20cm großes Quadrat aufzeichnen. Das dient die ganze Zeit über als Maßstab.
2. Zwischen zwei Backpapierblättern einen Block Butter (250g) auf 20cmx20cm ausrollen. Eine Stunde in den Kühlschrank stellen.
3. Den Teig zubereiten: Dazu das Mehl, Wasser, Milch, die Butter (nicht die Tourierbutter) und das Salz in der Küchenmaschiene zu einem schönen Teig verkneten. Diesen 10 Minuten ruhen lassen.
4. Den Teig dann auf 30cmx30cm ausrollen. Die Butterplatte um 45° versetzt auf die Teigplatte legen. Die 4 verbleibenden Teigenden um die Butterplatte schlagen, sodass die Butter, wie in einem Briefumschlag liegt. (1 Butterschicht). Den Teig 30 Minuten in den Kühlschrank geben.
5. 1. Einfachtour: Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und in einer Einfachtour falten: Dazu den Teig auf 60cmx20cm auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche ausrollen. Und dann wie einen Geschäftsbrief behandeln. Den Teig gedanklich dritteln und an gedachten Linien je die beiden äußeren Drittel in die Mitte falten (3 Butterschichten).  Den Teig wieder 30 Minuten in den Kühlschrank geben.
6. 1. Doppeltour: Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und wieder mit viel Mehl auf 60cmx20cm ausrollen und in einer Doppeltour falten: Dazu den Teig längs in gedanklich in 4 gleichgroße Teile teilen und zuerst die beiden äußeren Viertel auf die beiden inneren Virtel legen und dann die beiden Häften übereinander legen (12 Butterschichten). Den Teig wieder 30 Minuten in den Kühlschrank geben.
7. 2. Einfachtour: Den Teig wieder auf 60cmx20cm ausrollen und wie einen Geschäftsbrief falten. 30 Minuten in den Kühlschrank geben.  (36 Butterschichten)
8. 2. Doppeltour. Den Teig wieder auf 60cmx20cm ausrollen und in Gedanken vierteln. Die Beiden äußeren Viertel auf die beiden inneren Viertel legen. Und dann diese beiden Hälften aufeinander legen. (144 Butterschichten)
9. Den Teig über Nacht in den Kühlschrank legen.
10. Am Backtag die Arbetisfläche mit Zucker bestreuen und den Teig darauf ausrollen. Für große Schweineöhren auf 60cmx40cm. Für kleinere auf 60cmx20cm. Je länger und schmaler die Teigplatte, desto kleiner werden am Ende die Schweineöhrchen. Den Zucker auf beiden Seiten gut durch ausrollen in den Teig einarbeiten.
11. Um die Öhrchen zu falten, den Teig an der langen Seite gedanklich in 6 Teile teilen. Die äußeren Teile je auf den benachbarten Teil legen. Diese dann auf die beiden mittleren Teile klappen und zum Schluss die beiden verbleibenden Teile auf einander legen.
12. Mit einem scharfen Messer von der Rolle 1cm dicke Scheiben abschneiden und mit viel Platz auf ein Backblech legen.
13. Den Ofen auf 230°C vorheizen. Die Schweinöhrchen in den Ofen geben und die Temepratur auf 200° senken. Je nach Größe der Öhrchen 12 Minuten (kleine Schweineöhrchen) oder 15 Minuten (größere Schweineöhrchen) backen.
14. Die Öhren müssen komplett durchgebacken sein. Dann kann man sie in nach dem Erkalten in Kuvertüre tauchen. In einer Blechdose aufbewahren.